azb-Werkgruppe – Bindeglied zwischen Beteiligung und geschütztem Arbeitsplatz
Die Werkgruppe dient als Übergangs- und Förderraum für betreute Personen mit nachlassender Leistungsfähigkeit im Alter, Menschen mit ausgeprägten kognitiven oder körperlichen Einschränkungen sowie junge Erwachsene, die nach der HPS schrittweise an die Anforderungen der industriellen Produktion herangeführt werden. Hier begegnen sich also ältere, erfahrene Mitarbeitende und junge Menschen, die auf den Berufsalltag oder eine PrA-Ausbildung vorbereitet werden. Dabei arbeitet die Werkgruppe eng mit den Beteiligungsgruppen zusammen – die Übergänge zwischen Beteiligung, Werkgruppe und geschützten Arbeitsplätzen in der industriellen Produktion sind fliessend gestaltet.
Der Alltag in der Werkgruppe ist in klar strukturierte Abschnitte gegliedert, bestehend aus Montagearbeiten und kreativen Tätigkeiten. Die Räumlichkeiten spiegeln diese Vielfalt wider: Sie sind farbenfroh dekoriert mit selbst gestalteten Kunstwerken und saisonalen Bastelarbeiten. Für die industriellen Aufgaben stehen verschiedene Arbeitshilfen zur Verfügung – etwa Zählhilfen für Schrauben, die in Plastiksäckchen verpackt werden, oder Vorrichtungen für die Vormontage von Bauteilen wie Schalungsschoner.
Trotz der produktiven Tätigkeiten steht der Mensch im Mittelpunkt – nicht der Output. Die individuellen Bedürfnisse der betreuten Personen bestimmen den Takt.
Einige Mitarbeitende verfügen über einen Wochenplan, der ihnen Orientierung im Tages- und Wochenverlauf bietet. Je nach Leseverständnis ist dieser entweder in Textform oder mit Piktogrammen gestaltet. So hat Alena zum Beispiel einen Plan mit geschriebenen Worten, während Salome sich an Symbolen orientiert. Auf den Plänen sind auch andere Termine vermerkt – etwa Bewegungs- und Reittherapie oder Gesprächstermine.
Eine besondere Aufgabe im Team wurde Thomas zugeteilt. Er übernimmt Kontrollaufgaben und erledigt Botengänge in die benachbarten Abteilungen der industriellen Produktion. Derzeit beschäftigt ihn jedoch vor allem ein persönliches Thema: Er denkt darüber nach, von zuhause auszuziehen und mit seinem Freund Michi eine WG zu gründen. Seit rund einer Woche probieren die beiden das gemeinsame Wohnen aus – mit erfreulichen ersten Erfahrungen. Ob die WG künftig mit Unterstützung der ambulanten Wohnbegleitung der Stiftung azb geführt wird oder die beiden ganz eigenständig leben werden, ist noch offen. Zunächst steht die Entscheidung an, ob das gemeinsame Wohnen dauerhaft werden soll.
Die Mitarbeitenden der Werkgruppe schätzen ihr Arbeitsumfeld sehr. Zwischenmenschliche Beziehungen und soziale Interaktion haben hier einen hohen Stellenwert. Die Betreuungspersonen nehmen sich bewusst Zeit für Gespräche, es wird viel gelacht, erzählt – und gemeinsam gearbeitet.











